Welte

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Ein David unter Goliaths

Der junge Einzelunternehmer Florian Buder aus Garsten ist stolzer Besitzer eines neuen kompakten Harvesters Welte W130. Er deckt damit Ernte, Rückung, Seilung und Langholzauszug ab. Als Waldhelfer in Oberösterreich kann er mit großem forstlichem Fachwissen aufwarten und auch mit der Motorsäge umgehen. Das macht ihn ebenso zum Allrounder wie seine Maschine.

 

"Ich habe nach einer kleinen, schlagkräftigen Maschine gesucht", erklärt Florian Buder seine Situation zu Anfang des Jahres. Bei einer gebrauchten Welte, auf die er "gespitzt" hätte, griff er nicht schnell genug zu. Und so stellte sich für ihn die Frage: auf eine weitere passende "Gebrauchte" warten - oder gleich eine optimal konfigurierte neue Maschine ordern? Florian Buder entschied sich für Zweiteres und ist sichtlich zufrieden mit seiner Wahl.

Aus der Not eine Tugend gemacht
Der gelernte Zimmermann aus Garsten bei Steyr hatte früher das Forstservice "mit Traktor und Seilwinde" nebenbei betrieben. Seit sechs Jahren ist er Vollzeit-Forstunternehmer und seit einer schweren Verletzung seines Beifällers werkt er wieder allein. Und das werde vorläufig auch so bleiben, fügt Florian Buder hinzu. Sein Auftraggeber - etwa jeweils zu einem Drittel kirchliche Forstämter, die Bundesforste und private Forstbetriebe - schätzen sein profundes forstliches Wissen und seine gewissenhafte Arbeit. Für den Fall von Arbeitsspitzen verfügt der Jungunternehmer über einen guten Kontakt zu einem Branchenkollegen. "Da bin ich natürlich mit meinem neuen Kompaktprozessor gut aufgestellt. Überhaupt haben Prozessorarbeiten tendenziell zugenommen. Ich bin jedenfalls während der Coronakrise nie gestanden", verrät der 30-Jährige.

Das Knicklenker-4-Rad-Modell des W130 sei bei seiner Länge von 6,50m und seiner Breite von nur 2,60m einerseits extrem wendig und für Durchforstungen auch auf sehr schmalen Rückegassen einsetzbar. Andererseits schätze er die Straßentauglichkeit der knallgelben Maschine bei den Überstellungen. "Ich fahre damit auf der Straße wie mit einem normalen Traktor. Meine Stamm-Einsatzgebiete kann ich damit gut abdecken", berichtet Florian Buder. Als angenehm empfindet er dabei das 2-gängige, hydrostatische SIB 3.0-Getriebe mit den Betriebsmodi "Fahren", "Hang" und "Arbeiten", das auch während der Fahrt stufenlos schaltbar ist.

Ausrüsten ließ er sich seine Maschine mit einem Epsilon S120R72-Kran mit 7,2m Reichweite und einem Kesla RH25-2, von dessen tollen Leistungsgewicht er immer wieder profitiere. Damit wurde die 2 mal 80 kN-Doppeltrommelwinde von Welte mit einem hochverdichtetem Stahl- und einem Kunststoffseil und jeweils 120m Länge kombiniert. Eine große Klemmbank sowie ein Fahr- und Windenfunk komplettieren das Package. "Es passt alles toll zusammen, ist standfest und ich bin für alle Eventualitäten gerüstet. Denn im Wald weißt du nie, was dir alles begegnen wird", lächelt der Unternehmer.

Neu ist neu
Ein Blick auf Florian Buders Welte von außen und erst recht in die Fahrerkabine legen nahe, dass der Besitzer ein neues Gerät zu schätzen und zu bedienen weiß. "Hier ist alles über den Joystick regelbar. Wenn du einmal damit vertraut bist, dann sind Schneiden, Sortieren, Fortbewegen und Lenken sehr geschmeidige, ineinander verschliffene Vorgänge. Bei richtiger Handhabung ist die Maschine sehr wirtschaftlich zu betreiben. Neu ist halt neu. Damit zu arbeiten, macht Freude", so der stolze Besitzer zufrieden.

Als weiteres Asset sieht Florian Buder die hohe Geländegängigkeit des W130. Das Drehmoment des Volvo Penta-4-Zylindermotors von 840 Nm, das schon ab 1200U/min anliegt, ist dabei nur eine Seite der Medaille. Die andere ist das Zusammenspiel von den Differenzialsperren an beiden Achsen mit der hydraulischen Verwindungssperre des massiven Mittelgelenks, die automatisch oder manuell schaltbar ist. "Das ist bei Maximallast und vollem Kranausleger eine wichtige Funktion und ein enormes Plus für die Stabilität", erklärt Thomas Maier, als Verkaufberater zuständig auch für den österreichischen Markt.

Rationalisierung für Kleinunternehmer
"Der Förster in diesem Kirchenwald will keine Großmaschine im Wald. Dabei mache ich auch mit der W130 alles, was wir vorher zu zweit oder zu dritt gemacht haben", sagt Florian Buder. Seine Arbeitsweise kommentiert er wie folgt: "Durch meinen forstlichen Hintergrund achte ich besonders darauf, dass kein brutfähiges Material im Wald zurückbleibt. Da gehe ich lieber öfters in den Bestand, um ja nichts zu übersehen." Rückegassen habe er in 20m-Abständen angelegt - auch wenn das für ihn bedeute, dass er gelegentlich Bäume händisch fällen und beiziehen müsse. "Es kann ja sein, dass einmal ein größerer Harvester hier weitermacht", meint er. Aber nicht nur um Erst- und Zweitdurchforstung erledige er. Auch um das Setzen von Forstpflanzen und um Kulturpflege in Regie kümmere er sich. Bei Florian Buder und der W130 hätten sich wohl zwei Allrounder getroffen, lacht Thomas Maier.

"Ich denke, die Zeit für kompakte Generalisten, wie die Welte W130, ist gekommen: Geringer Verbrauch, keine hohen Überstellungskosten, biologisch abbaubare Schmier- und Hydrauliköle, Abgasreinigung am Stand der Zeit, hohe Wartungsfreundlichkeit - das ist ein Marktlücke, in die wir vorstoßen", bringt der Welte-Verkaufberater für Österreich die Dinge auf den Punkt.

Der vollständige Artikel von Robert Spannlang ist in der Forstzeitschrift "Waldtec" erschienen, Ausgabe November 2020.